privat

Der etwa 100 Fuß hohe, aus Feldsteinen errichtete Turm steht im Westen und stammt seiner Bauart nach aus dem 14.-15. Jahrhundert. Er ist seit 1958 der Haupteingang zur Kirche.  Bis zu diesem Zeitpunkt wurde dieser vormals dunkelste Raum der Kirche heimlich "Pferdemarkt" genannt, denn hier saßen die Männer, die laut Gottesdienstordnung von den Frauen getrennt zu sitzen hatten und nutzten die Kirchzeit zu manch gutem Tausch oder Kauf.

Der nahezu quadratische Turm ist im unteren Geschoss durch ein Kreuzgewölbe mit rechteckigen Backsteinrippen geschlossen und steht durch eine breite, rundbogige Öffnung mit dem Schiff in Verbindung. Der tiefe Wandbogen auf der Südseite ist für die Anlage der aus Backstein hergestellten Treppe ausgenutzt. Das Obergeschoss zeigt an drei Seiten je eine, unter Verwendung von Backsteinen hergestellte, gekuppelte Schallöffnung. Der viereckige, nicht sehr schlanke Helm, setzt in etwa 11,5 m Höhe an. Bei einem Sturm 1946 wurde das Turmdach beschädigt und neu gedeckt. Die Turmspitze wurde durch eine goldene Kugel mit Wetterfahne und -hahn bekrönt. Die Wetterfahne trägt die Jahreszahl 1894. Im Turm hängen zwei Glocken.

Attraktive Unterkunft für Turmfalken

Turmfalke
© Iris Heuer

Schon seit einigen Jahren nutzen die Turmfalken den Kirchturm als Brutplatz. In diesem Jahr konnten wir sie sehr oft beobachten, denn wegen der Corona-Pandemie fanden die Gottesdienste draußen auf dem Kirchhof statt. Der Turmfalke flog fleißig weiter auf Nahrungssuche und ließ seinen schnellen, kurzen Ruf, der sich wie „ki-ki-ki“ anhört, zur Freude aller erschallen.

Kirchturm St. Bartholomäus

Turm der St. Bartholomäuskirche
© Ursula Hoppe